NEWSLETTER | 16. Januar 2023

Der Rohstoff-Superzyklus nimmt Fahrt auf: Volle Kraft voraus ins Jahr 2023!

A hydrogen fuel cell tram concept

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wir melden uns nach einer kurzen Erholungszeit zurück und wünschen allen einen guten Start ins Jahr 2023. Das Vorjahr hatte mit einem Ereignis begonnen, das sowohl als politische als auch wirtschaftliche Zäsur zu deuten ist: der Überfall Russlands auf die Ukraine. Selten wurde uns stärker unsere Rohstoffabhängigkeit von anderen Ländern bewusst. Ohne das russische Gas haben wir gebangt, wie wir durch den Winter kommen. Und gleichzeitig mussten wir den Wandel von Kohle, Öl und vor allem Gas auf erneuerbare Energien beschleunigen, da Deutschland bis 2045 klimaneutral werden will.

Neue Arten der Energieproduktion erfordern neue Rohstoffe. Hier drohte die nächste Falle: Unsere Abhängigkeit von Chinas Technologiemetallen und Seltenen Erden. Das Reich der Mitte könnte jederzeit Zölle erheben oder für Lieferstopps sorgen. Politische Gründe dafür entstehen vor allem durch Chinas Konflikt mit Taiwan, welches es als abtrünnige Provinz betrachtet. Doch auch Taiwan ist ein wichtiger Handelspartner für uns Europäer. Nicht auszudenken, was auf den Märkten passieren würde, wenn China seine diplomatischen Bemühungen einstellen und außenpolitisch unangenehmere Wege einschlagen würde. Dann würden für Europa vielleicht gleich zwei wichtige Zulieferer kritischer Metalle ausfallen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten, nicht zuletzt die Performance unserer Metalle. Besonders stark gestiegen war der Preis von Hafnium, das jetzt schon bis März 2024 ausverkauft ist.

Metallpreisentwicklung Metalle 11.01.2023

Wir befinden uns im dritten Corona-Jahr und die Wirtschaft erholt sich allmählich wieder. E-Mobilität und Wasserstoff als klimaneutraler Treibstoff gewinnen an Bedeutung. Vor allem der grüne Wasserstoff spielt für die Industrie eine immer größere Rolle. In Hessen fahren bereits damit betriebene Züge. Der Ausbau der Wasserstoffindustrie braucht aber Platin, Palladium und Seltene Erden wie Scandium. Ziel im neuen Jahr ist es daher auf jeden Fall, neue Rohstoffpartner wie Australien und Südafrika zu finden. Nur so lässt sich der rasche Aufbau neuer Elektrolyseanlagen für die Wasserstoffproduktion bewerkstelligen.

Ganz wichtig bleibt auch im neuen Jahr die Forschung. Beispielsweise konnten amerikanische Wissenschaftler einen neuen Meilenstein für die Entwicklung der Kernfusion setzen. Mit Neodym-Lasern war es ihnen erstmals gelungen, mehr Energie aus einer Fusion zu erhalten, als hineininvestiert wurde. Auch wenn es bis zur Marktreife der Technologie noch ein weiter Weg ist, war dies ein wichtiger Schritt.

Sie sehen, auch im Jahr 2023 tut sich viel. Technologiemetalle und Seltene Erden sind auf jeden Fall ein zentraler Teil der auf uns zukommenden Entwicklungen. Zudem ist der Rohstoffzyklus gerade erst gestartet. Ein Chart von Incrementum veranschaulicht das durch das Tal beim Verhältnis S&P GSCI Total Return Index zu S&P 500:

S&P GSCI Total Return Index/S&P 500 Ratio

Der Chart zeigt die Menge der S&P 500-Indizes (Aktien-Index), die für den Kauf eines S&P GSCI-Indizes (Rohstoff-Index) erforderlich sind. Dieser Wert ist sinnbildlich für die Höhe der Rohstoffpreise im wirtschaftlichen Gesamtkontext. Die Rohstoffpreise beginnen zu steigen und doch sind es bisher nur die ersten kleinen Beweise für einen gigantischen Trend, der wohl insgesamt 10-15 Jahre andauernd dürfte.

Alles Gute und viel Erfolg im neuen Jahr wünscht Ihnen

Das Team der Noble Elements GmbH